Besuch der KZ- Gedenkstätte in Dachau

Am 28. November 2024 besuchten die Klassen M10a und M10b gemeinsam mit ihren Geschichts- und Klassenlehrern die KZ-Gedenkstätte in Dachau. Ziel war es, das im Unterricht behandelte Thema Nationalsozialismus durch den Besuch eines historischen Ortes zu vertiefen.

Die Gruppe fuhr um 8:30 Uhr los und traf gegen 9:30 Uhr an der Gedenkstätte ein. Dort wurde die Klasse M10b vom Führer Wolfgang Schwarzenberger empfangen, der ihnen zunächst einen Überblick über den Tagesablauf gab. Erste Station war die „Wand des Friedens“, ein Mahnmal, das an die Opfer erinnert und den Wunsch nach Versöhnung ausdrückt.

Im Anschluss erklärte Herr Schwarzenberger den Aufbau des Lagers und die Hintergründe der nationalsozialistischen Machtübernahme. Besonders eindrucksvoll waren die Informationen zur Entstehung des Lagers, das ursprünglich als Ausbildungskaserne genutzt wurde, und zu den ersten Verfolgungen nach dem Reichstagsbrand 1933. Menschen, die nicht in das Weltbild der Nationalsozialisten passten – darunter Juden, Homosexuelle, Obdachlose und politische Gegner – wurden inhaftiert.

Die Häftlinge lebten unter unmenschlichen Bedingungen. Sie erhielten kaum Nahrung, mussten schwere Zwangsarbeit leisten und wurden entmenschlicht: Namen wurden durch Nummern ersetzt, Haare abrasiert und einheitliche Kleidung verteilt.

Die Gruppe besuchte außerdem Orte, an denen Foltermethoden erklärt wurden. Eine besonders grausame Strafe war das tagelange Stehen in einem winzigen, dunklen Raum. Weitere Themen der Führung waren die katastrophale Ernährung, medizinische Experimente und Erschießungen.

Um 11 Uhr sahen die Schüler einen 38-minütigen Film, der die NS-Zeit, den Zweiten Weltkrieg sowie Zeitzeugenberichte beleuchtete. Danach besuchten sie eine Sonderausstellung, in der unter anderem das 2014 gestohlene Eingangstor thematisiert wurde.

Anschließend wurden die Baracken besichtigt, in denen bis zu 2500 Häftlinge untergebracht waren. Sauberkeit war Pflicht – bei kleinsten Verstößen drohten harte Strafen. Ein erschütterndes Beispiel war ein Vorfall von 1938, bei dem alle Häftlinge stundenlang in der Kälte stehen mussten, nachdem einer von ihnen geflohen war.

Es folgte die Besichtigung verschiedener Denkmäler, darunter eines für jüdische Opfer sowie eine russisch-orthodoxe Kapelle für etwa 4000 ermordete Russen. Diese Orte verdeutlichten die Bedeutung der Erinnerungskultur.

Den Abschluss bildete die Besichtigung des ehemaligen Brausebades und der Verbrennungskammer – ein besonders bedrückender Ort, an dem die systematische Tötung der Häftlinge deutlich wurde.

Die Führung endete gegen 13 Uhr. In der letzten halben Stunde durften die Schüler das Gelände auf eigene Faust erkunden. Um 13:30 Uhr traten sie die Rückfahrt an und erreichten gegen 15 Uhr die Schule.


Der Besuch der Gedenkstätte war für alle Beteiligten eine prägende und wichtige Erfahrung. Er vermittelte nicht nur geschichtliches Wissen, sondern auch ein tiefes Bewusstsein für die Bedeutung von Erinnerung und Menschlichkeit.

 
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